Peru
Bei unserem Projekt in den südamerikanischen Anden helfen wir indigenen Gemeinden dabei, heimische Wälder zu pflanzen, die Kohlenstoff speichern, Wasser liefern und die Artenvielfalt schützen. Zudem wird dadurch die Lebensgrundlage vor Ort verbessert, indem Dorfbewohner, die Bäume pflanzen und anbauen, eine gesicherte Nahrungsmittel- und Gesundheitsversorgung erhalten.

Diese Pflanzungen sind wie kein anderes Projekt, an dem wir bisher teilgenommen haben. Seine Auswirkungen gehen weit über die lokalen Gemeinden hinaus, in denen die Pflanzung stattfindet. Das Schicksal eines gesunden Amazonas-Regenwalds hängt davon ab, wie erfolgreich dieses und ähnliche Projekte sind. Wir sind stolz auf unseren Beitrag zum Schutz dieser außergewöhnlichen Landschaft und des Lebens, das von ihr abhängt.
Bäume insgesamt
Dieses Projekt gehört zu einer regionalen Initiative, die dazu beitragen möchte, dass der höchstgelegene Wald der Welt sich wieder erholen kann und uns erhalten bleibt: der Amazonas-Regenwald.
Der Amazonas-Regenwald trocknet aus. Größere Städte in Peru, die die Anden umgeben (wie z. B. Cusco), stehen saisonalen Dürreperioden und einer insgesamt abnehmenden Wasserversorgung gegenüber.
Dies ist jedoch nicht auf mangelnde Niederschläge zurückzuführen. 70 Prozent der tropischen Gletscher der Welt befinden sich in den peruanischen Anden und 40 Prozent ihrer Oberfläche sind seit den 70er Jahren zurückgegangen. Wenn das Wasser dieser schmelzenden Gletscher die Berge hinunterfließt, erodiert es die oberste Bodenschicht im Amazonas, was zu extrem trockenen Bedingungen führt. Die jährlichen Brände werden also jedes Jahr größer und heißer. Der aufsteigende Rauch bewirkt im Gegenzug wiederum ein noch schnelleres Abschmelzen der Gletscher.
Da sich der Boden mit einer alarmierenden Geschwindigkeit verschlechtert hat, kann der Wasserfluss nicht wie sonst üblich gespeichert werden.
Infolgedessen kommt es im Amazonasgebiet im Sommer (Regenzeit) zu drastischen Überschwemmungen und extremen Regenfällen und im Winter (Trockenzeit) zu extrem trockenen Flüssen.
Durch die Anpflanzung von mehr Bäumen kann mehr Gletscherwasser gespeichert werden, was den Wasserfluss in der Regenzeit verlangsamt und in der Trockenzeit zur Regenerzeugung beiträgt. Die Feuchtigkeitsspeicherung hilft auch, die Temperatur und den Wasserspiegel zu mäßigen.
Wir pflanzen einheimische Polylepis-Bäume auf einer Höhe von 3.500–4.500 Metern. Diese Bäume wachsen auf einigen der höchsten Hochlagen der Erde. Früher bedeckten Polylepis-Wälder große Teile der Anden, heute sind diese Wälder stark zerstört.
Der Polylepis-Baum
Polylepis: ein potenzieller Game-Changer für die langfristige Stabilität des Klimas. Sie verfügen über eine außerordentliche Widerstandskraft, können sich an harte Bedingungen anpassen und sind dafür bekannt, dass sie auch Winter mit schweren Schneefällen überleben. Sie überleben nicht nur schwierige Bedingungen, sie gedeihen darin. Um den Stamm und die Wurzeln sowie am Berghang produzieren die Bäume eine Moosschicht, die abfließendes Gletscherwasser (und Regenwasser) während des Winters wie ein Schwamm aufsaugt. Anschließend wird das Wasser in der Trockenzeit in die Flüsse abgegeben, um den Wasserfluss zu regulieren. Sie können bis zu 3 Meter groß werden, wenn auch in höheren Lagen kleiner; manchmal sehen sie fast mehr aus wie Sträucher als Bäume.
Prozess der Anpflanzung
Sämlinge im Gemeinschaftsgarten züchten
Der Polylepis-Baum wird in einem Saatbeet oder in Gemeinschaftsgärten angebaut und von der Dorfgemeinschaft gepflegt.
Sämlinge für die Zeremonie sammeln
Alle lokalen und umliegenden Dorfgemeinschaften sammeln gemeinsam Sämlinge in der Baumschule. Diese Sämlinge werden dann in Bündeln zusammengebunden und von einer Person, oftmals in Begleitung eines Lamas, zum Standort getragen.
Pflanzzeremonie
Zwei Stunden nördlich von Cusco liegt ein kleines Dorf namens Ollantaytambo. Der Ort, an dem gepflanzt wird, befindet sich etwa eine Autostunde und eine kurze Wanderung entfernt. Die an dem Projekt beteiligten lokalen Gemeinschaften sind Nachkommen der Inka und versammeln sich jedes Jahr in der ersten Dezemberwoche, um im Rahmen einer eintägigen Zeremonie Polylepis-Bäume zu pflanzen. Mit dem Dorf, unserem Ausgangspunkt aus, bildeten wir eine lange Kolonne (mit den Lamas) und wanderten etwa 3,5 km am Berghang entlang. Dort, an einem 300 Meter tiefen Berghang, legten Männer, Frauen, Babys und sogar Lamas Hand an, um Bäume zu pflanzen. 600 Menschen. 50.000 Bäume. Es ist wahnsinnig toll, das zu sehen und noch toller, ein Teil davon zu sein.
Lerne dein Baumpflanz-Team kennen
Constantino
Der Leiter von ECOAN, Constantino (Tino), ist bekannt als der Vater des Waldes. Er ist Beschützer, Umsetzer und ein weiser Kopf, der die Gemeinden über die Wichtigkeit der Anpflanzung von Polylepis anstelle von invasivem Eukalyptus aufklärt.